Sie sind hier:

home>Studierstube>Investition>Investitionsrechnung>dynamisch>Barwert>Kapitalwert vs. interner Zinsfuss

Widersprüche zwischen Kapitalwert und internem Zinsfuss

zurück

Kapitalwert und interner Zinsfuss sind zwei mögliche Kriterien zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit einer Investition. Weil Sie eng miteinander verwandt sind, sollte man meinen, dass Sie zu übereinstimmenden Empfehlungen führen.

ABER:
Die für unsere Beispielangebote ermittelten internen Zinsfüße und Kapitalwerte weisen in die entgegengesetzte Richtung:

 

Rendite (interner Zinsfuss)

Kapitalwert
bei einem Kalkulationszinssatz
von 3 %

Angebot A:

4,454 %

+ 400,00 €

Angebot B:

4,618 %

+ 300,15 €

Gemessen an der Rendite, ermittelt mit Hilfe der Methode des internen Zinsfußes, ist Angebot B zu bevorzugen.
Der Kapitalwert hingegen spricht bei einem Kalkulationszinssatz von 3 % für Angebot A.

 

WELCHE EMPFEHLUNG IST DIE RICHTIGE?

 

Meist wird die erzielbare Rendite, ermittelt mit der Methode des internen Zinsfußes, als entscheidender Maßstab an die Durchführung eines Investitionsvorhabens gelegt.
Wie sinnvoll ist das ?

Zur Beantwortung dieser Frage sollten wir zunächst noch einmal rekapitulieren, wie die ermittelten Kennziffer "interner Zinsfuß" zu interpretieren ist (was sie aussagt - und welche Aussage von ihr nicht zu erwarten ist).

Der interne Zinsfuß
sagt aus, dass das in der Investition gebundene Kapital im Fall des Angebots A mit 4,454 % und im Fall B mit 4,618 % verzinst wird.
Oder: Die Zahlungen, die wir aus der Investition empfangen, sind das Ergebnis einer 4,454 %igen bzw. 4,618 %igen Verzinsung, die durch das Investitionsobjekt bewirkt wurde.

zum Seitenanfang

Zur Verdeutlichung:

Angebot A

300 €

300 €

10.300 €

 

287,21 € für 1 Jahr

274,96 € für 2 Jahre

9.037,78 € f. 3 Jahre

ca. 9.600 €
Investitionssumme

 

Verzinsung mit 4,454 % p.a. während der Bindung im Investitionsobjekt

 

 

 

 

 

 

Angebot B

 

3.500 €

3.500 €

3.500 €

 

 

3.345,50 € für 1 Jahr

3.197,83 € für 2 Jahre

3.056,67 € für 3 Jahre

9.600 €
Investitionssumme

 

Verzinsung mit 4,618 % p.a. während der Bindung im Investitionsobjekt

 

Im Umkehrschluss kann man folgern:
Der interne Zinsfuss sagt nichts aus über die Verzinsung ab dem Zeitpunkt, ab dem das Kapital das Investitionsobjekt verlassen hat.

Wenn Sie Ihre Anlageentscheidung ausschließlich unter dem Gesichtspunkt treffen, dass sich das investierte Kapital während seiner Bindung in dem konkreten Vorhaben möglichst hoch verzinsen soll, dann ist der interne Zinsfuss das geeignete Kriterium. Eine solche Situation könnte z.B. dann gegeben sein, wenn Sie die freigesetzten Beträge konsumieren wollen.

Etwas komplizierter wird die Problematik allerdings, wenn Sie an einem längerfristigen Vermögensaufbau interessiert sind. Dann sollte auch die Frage beantwortet werden, was mit den freigesetzten Beträgen geschieht, also mit jenen Beträgen, die das Investitionsobjekt verlassen. Hier bietet sich eine Modifikation der Betrachtung zur effektiven Verzinsung an

- der modifizierte interne Zinsfuss.

 


zum Seitenanfang

dynamische Investitionsrechnung

modifizierter interner Zinsfuß

Methode des internen Zinsußes


zurück