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Verdichtung zu endgültigen Hauptprozessen und Ermittlung von Kostensätzen.

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Die einzelnen Teilprozesse, die in den Kostenstellen stattfinden, sind nun zu Hauptprozessen zu bündeln und es sind die Prozesskostensätze der Hauptprozesse zu bestimmen.

Im Beispiel gehen der Teilprozess "Arbeitspläne ändern" der Kostenstelle Fertigungsplanung und der Teilprozess "Prüfpläne ändern" der Kostenstelle Qualitätssicherung in den Hauptprozess "Produktänderungen vornehmen" ein.

Die Teilprozesse "Fertigung betreuen" (Kostenstelle Fertigungsplanung) und "Produktqualität sichern" (Kostenstelle Qualitätssicherung) bilden den Hauptprozess "Varianten betreuen".

Kostenstellen

 

Hauptprozesse

01
Fertigungs-
planung

02
Qualitäts-
sicherung

 

Prozess-
kosten

Prozess-
mengen

Prozess-
kostensatz

 

 

 

Produktänderungen vornehmen
[Cost-Driver = Anzahl Produktänderungen]

Teilprozess
01.1
Arbeitspläne ändern
440.000 €

690.000 €
pro Jahr

200
Produkt-
änderungen
pro Jahr

3.450 €
je
Produkt-
änderung

 

Teilprozess
02.1
Prüfpläne ändern
250.000 €

 

 

 

Varianten betreuen
[Cost-Driver = Anzahl Varianten]

Teilprozess
01.2
Fertigung betreuen
660.000 €

1.410.000 €
pro Jahr

100
Varianten
pro Jahr

14.100 €
je
betreute
Variante

 

Teilprozess
02.2
Produktqualität sichern
750.000 €

 

 

 

 

 

 

1.100.000 €

1.000.000 €

=

2.100.000 €

 

 

 

 

 

Kostenstellenkosten

 

Prozesskosten

Die in den Kostenstellen anfallenden Kosten sind nunmehr auf Prozesse verteilt.

Die Prozesskostensätze gestatten im weiteren eine verursachungsgrechtere Verrechnung der Gemeinkosten als die Zuschlagsätze der traditionelle Kostenrechnung.

In der traditionelle Zuschlagkalkulation würden die Kosten der beiden Kostenstellen im großen Block der Gemeinkosten untergehen. Die Verrechnung auf die Produkte würde dann von der wertmäßigen Höhe der Einzelkosten abhängen. Hohe Fertigungseinzelkosten würden ein hohes Maß an verrechneten Gemeinkosten der Kostenstellen Fertigungsplanung und Qualitätssicherung nach sich ziehen, obwohl zwischen den Wertgrößen gar kein Kausalzusammenhang besteht. Eigentlicher Kostenverursacher (Cost-Driver) der betrachteten Prozesse sind nicht die Fertigungs- oder Materialeinzelkosten, sondern die Anzahl der beanspruchten Hauptprozesse. Verursachungsgerechter ist die Verteilung der Gemeinkosten in Abhängigkeit von der Anzahl der beanspruchten Prozesse. Wenn mehr Produktvarianten gewünscht werden, müssen mit Hilfe des Prozesskostensatzes auch mehr Gemeinkosten auf die Kostenträger verrechnet werden.


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Kosten- und Leistungsrechnung

Prozessorientiertes Kalkulationsschema

Kapazitäts- und Kostenzuordnung