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Kapazitäts- und Kostenzuordnung

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In welchem Maße sind die Kapazitäten der Kostenstellen durch die Teilprozesse beansprucht?

Wie sollen die in der Kostenstelle entstandenen Kosten auf die Teilprozesse verteilt werden?

Welche der Teilprozesse sind leistungsmengeninduzierte (lmi-) Prozesse,
welche sind leistungsmengenneutrale (lmn-) Prozesse)?

 

Beispiel:
Für die Kostenstelle 01 Fertigungsplanung liegt folgende Vorjahresdaten vor:

Kostenart

Menge

Preis

variable Kosten

fixe Kosten

Gesamtkosten

Gehälter

11 Personen

60.000 €

 

660.000

660.000

Sozialaufwand

 

 

 

200.000

200.000

Büromaterial

 

 

50.000

 

50.000

Telefon

 

 

30.000

 

30.000

kalk. DV-Kosten

 

 

50.000

50.000

100.000

kalk. Raumkosten

400 m²

100

 

40.000

40.000

kalk. Abschreibung

 

 

 

20.000

20.000

Summe

 

 

130.000

970.000

1.100.000

Diese Daten werden nun prozessorientiert analysiert:

Die Kapzität der Kostenstelle (ausgedrückt in 11 Mannjahren MJ) war durch 3 Teilprozesse ausgelastet:

          durch das Ändern von Arbeitplänen (4 Mitarbeiter 1 Jahr lang = 4 MJ),,
         durch die Betreuung der Fertigung (6 Mitarbeite 1 Jahr lang = 6 MJ) und
         Leitung der Abteilung (1 Mitarbeiter 1 Jahr lang = 1MJ).


Die Anzahl der durch die Kostenstelle erbrachten Leistungen hat keinen Einfluss auf die Leitung der Abteilung und die daraus resultierenden Kosten. Dieser Teilprozess ist leistungmengenneutral.

Demgegenüber sind die Teilprozesse "Arbeitspläne ändern" und "Fertigung betreuen" leistungsmengeninduziert.

Von den insgesamt angefallenen Kosten in Höhe von 1.100.000 € sind also 100.000 € leistungsmengenneutral und der Rest (1.100.000 € - 100.000 € = 1000.0000 €) leistungsmengeninduziert.

Im vergangenen Jahr wurden 200 Arbeitspläne verändert. 4 Mitarbeiter betreuten diesen Teilprozess, so dass insgesamt 400.000 € leistungsmengeninduzierte Kosten entstanden (je Mannjahr MJ 100.000 €). Hinzu kommen die anteiligen (leistungsmengenneutralen) Kosten der Abteilungsleitung, die über Zuschlagsätze verrechnet werden. Die Verrechnung kann proportional zur Höhe der leistungsmengeninduzierten Kosten erfolgen.
 

Kostenstelle 01: Fertigungsplanung

Teilprozesse

Maßgrößen

Kosten-
zurechnung

Prozeßkosten

Prozeß-
kostensatz

Nr.

Bezeichnung

Art

Menge

Basis

lmi

lmn

gesamt

lmi

gesamt

1

Arbeitspläne
ändern

Produkt-
änderungen

200

4 MJ

400.000

40.000

440.000

2.000

2.200

2

Fertigung
betreuen

Varianten

100

6 MJ

600.000

60.000

660.000

6.000

6.600

3

Abteilung
leiten

 

 

1 MJ

 

100.000

 

 

 

 

 

 

 

11 MJ

 

 

1.100.000

 

 

 Analog wird mit der zweiten einzubeziehenden Kostenstelle verfahren. Nach durchgeführter Analyse der dort stattfindenden Teilprozesse ergibt sich das folgende Bild:

Kostenstelle 02: Qualitätssicherung

Teilprozesse

Maßgrößen

Kosten-
zurechnung

Prozeßkosten

Prozeß-
kostensatz

Nr.

Bezeichnung

Art

Menge

Basis

lmi

lmn

gesamt

lmi

gesamt

1

Prüfpläne
ändern

Produkt-
änderungen

200

2 MJ

200.000

50.000

250.000

1.000

1.250

2

Produkt-
qualität sichern

Varianten

100

6 MJ

600.000

150.000

750.000

6.000

7.500

3

Teilnahme
Qualitäts-
zirkel

 

 

1 MJ

 

100.000

 

 

 

4

Abteilung
leiten

 

 

1 MJ

 

100.000

 

 

 

 

 

 

 

10 MJ

 

 

1.000.000

 

 

 


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Kosten- und Leistungsrechnung

Verdichtung zu Hauptprozessen und Ermittlung von Kostensätzen

Tätigkeitsanalyse der Kostenstellen, Ableitung von Teilprozessen und Maßgrößen