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Verzinsung bei Gläubigerpapieren

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Wesentliches quantitatives Kriterium bei der Beurteilung von Gläubigerpapieren ist die Verzinsung. Dabei sind verschiedene Begriffe zu unterscheiden.

Die Unterschiede sollen an folgendem Beispiel behandelt werden:
Am Montag, den 7. Oktober 2002 wird durch ein Kreditinstitut im Kundenauftrag eine Anleihe über die Börse gekauft:

Nennwert 10.000 €
Nominalzinssatz 6,25 % p.a.
Erwerbskurs 108,50 %
Zinstermin jährlich am 18.01.
Rückzahlung am 18.01.2006 zum Nennwert.

Nominalzinssatz:

Er wird auf den Nennwert der Anleihe angewandt und dient der Ermittlung der Zinsbeträge, die der Gläubiger empfangen kann. Im Beipiel ist der Nominalzinssatz von 6,25 % auf den Nennwert von 10.000 Euro anzuwenden.

 

 Wie hoch sind die jährlichen Zinsen im Beispiel? Lösung

Laufende Verzinsung:

Wenn nur unzureichende Angaben über das Rentenpapier vorliegen (also z.B. nur der Nominalzinssatz und der Kurs bekannt sind) kann hiermit eine erste (allerdings sehr grobe) Abschätzung der zu erwartenfen Rentabilität vorgenommen werden.

 

 Wie hoch ist die laufende Verzinsung im Beispiel? Lösung

Einfache Effektivverzinsung

Sie wird mit einem statischen Verfahren ermittelt. Wie bei allen statischen Verfahren wird hierbei der konkrete zeitliche Anfall der Zahlungen nicht berücksichtigt. Statt dessen wird mit Durchschnittswerten operiert. Allgemein ermittelt man die Rentabiltät R, indem der erreichte Erfolg ins Verhältnis zum erforderlichen Kapitaleinsatz gesetzt wird:

Der durchschnittliche Periodenerfolg besteht bei einem festverzinslichen Wertpapier zum einen aus den jährlich vereinnahmten Zinsen und zum anderen aus dem Kursgewinn bzw. -verlust pro Jahr. Als Periode wird das Jahr angenommen. Gezahlte Stückzinsen werden bei der Ermittlung der einfachen Effektivverzinsung nicht berücksichtigt, weil sie ja beim nächstfolgenden Zinstermin wieder erstattet werden.
Daraus läßt sich ableiten:

 

 Wie hoch ist die einfache Effektivverzinsung im Beispiel? Lösung

Finanzmathematische Effektivverzinsung

Ihre Ermittlung stützt sich auf dynamische Verfahren der Investitionsrechnung, insbesondere auf die
Methode des internen Zinsfußes
(wenn Sie sich näher für Renditeprobleme interessieren, sollten Sie dort unbedingt vertiefend weiter lesen).

 

 Wie hoch ist die finanzmathematische Effektivverzinsung im Beispiel? Lösung

Mit Hilfe einer Excel-Tabelle können Sie sich selbst Übungsaufgaben zusammenbauen und die manuell ermittelten Ergebnisse auf Richtigkeit prüfen. Viel Spaß.
(Eine Garantie für die Richtigkeit kann ich nicht übernehmen. Falls Sie Fehler entdecken, bitte melden!)

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