Paket
Größerer Nominalbetrag von Aktien einer Gesellschaft, die sich in einer einzigen Hand befinden. Der Handel damit - meist außerhalb der Börse - wird als Pakethandel bezeichnet.

Pari
Bedeutet, der Kurs eines Wertpapieres entspricht seinem Nennwert. Über pari heißt: Kurs über Nennwert. Unter pari heißt: Kurs unter Nennwert. Ein Wertpapier notiert zu pari, wenn es zu 100 ( Prozent des Nennwertes) gehandelt wird.

Parität
Im allgemeinen bezeichnet man das Austauschverhältnis zweier Währungen als Parität. An der Börse wird die Parität auch als Kurs verwendet, der sich für ein ausländisches Wertpapier bei Umrechnung der Notierung an der Heimatbörse in Inlandswährung ergibt.

Parität am Geld
Call- oder Put-Optionsschein, dessen Basispreis gleich dem Kurs des Bezugswerts ist. D.h., die Optionsscheine sind ohne inneren Wert, wenn sich Basispreis und aktueller Kurs des Bezugswerts entsprechen.

Parität aus dem Geld
Call-Optionsschein, dessen Basispreis über dem aktuellen Kurs des Bezugswerts liegt; Put-Optionsschein, dessen Basispreis unter dem aktuellen Kurs des Bezugswerts liegt. Die Optionsscheine sind ohne Inneren Wert

Parität im Geld
Call-Optionsschein, dessen Basispreis unter dem aktuellen Kurs des Bezugswerts liegt; Put-Optionsschein, dessen Basispreis über dem aktuellen Kurs des Bezugswerts liegt. Die Optionsscheine haben einen Inneren Wert

Partizipationsschein
Von Schweizer Aktiengesellschaften ausgegebenes Beteiligungspapier, das zwar mit Vermögensrechten ausgestattet ist, jedoch im Gegensatz zur Aktie keine Mitgliedschaftsrechte, insbesondere Stimmrecht, verbrieft. Die Gesellschaft schützt sich somit vor unerwünschten Einflüssen bzw. Überfremdung bei gleichzeitiger Zuführung von neuem risikotragenden Kapital. Partizipationsscheine sind in rechtlicher Hinsicht den Genußscheinen vergleichbar.

Passivum
Die Passivseite einer Bilanz zeigt die Verbindlichkeiten eines Unternehmens und gibt Auskünfte darüber, wie das Vermögen eines Unternehmens finanziert worden ist; es wird dabei die Struktur der Verpflichtungen offengelegt und z. B. gezeigt, in welcher Höhe die Aktiva durch Eigenkapital gedeckt sind. In der Bilanz entspricht ein Überschuß der Aktiva dem Gewinn eines Unternehmens; ein Überschuß der Passiva zeigt einen Verlust an.

Passivgeschäfte
Bankgeschäfte, die der Beschaffung von Geldkapital dienen und damit Verbindlichkeiten für die Bank darstellen. Zu den Passivgeschäften gehört die Hereinnahme von Einlagen und die Ausgabe von eigenen Schuldverschreibungen (Obligationen); Gegensatz: Aktivgeschäfte.

pcKISS
Computergestütztes Kurs-Informations-Service-System. pc-KISS bietet die Möglichkeit, auf einem PC die Kurs- und Marktinformationen der deutschen Börsen realtime zu empfangen. Die Aktualisierung erfolgt automatisch. Neben den Wertpapierstamminformationen bietet pcKISS chronologische Kursketten und grafische Darstellungsmöglichkeiten.

penny shares/stocks
Amerikanische Bezeichnung für Aktien mit ausgesprochen niedrigem Kurswert von zumeist weniger als einem Dollar.

Pensionsfonds
Juristisch unabhängige Alterversorgungsträger, die die ihnen zur Verfügung gestellten Gelder zweckgebunden verwalten und sie im Versorgungsfall auszahlen. Das Vermögen des Pensionsfonds ist vom Unternehmensvermögen getrennt und damit auch im Falle des Unternehmenskonkurses gesichert. Der Rechtsanspruch des Arbeitnehmers richtet sich gegen den Pensionsfonds. Beitragszahlungen an Pensionsfonds können vom Arbeitgeber und/oder Arbeitnehmer erfolgen und sind üblicherweise in ihrer Höhe variabel. Versorgungszusagen folgen entweder dem Prinzip des "Defined Benefit" oder dem Modell des "Defined Contribution". Bei Defined-Benefit-Plänen wird dem Arbeitnehmer eine bestimmte, vorab definierte Leistung zugesagt. Das Standardbeispiel für eine Defined-Benefit-Zusage ist die Zahlung einer (end-)gehaltsabhängigen Betriebsrente. Die Beiträge richten sich unter Zuhilfenahme versicherungsmathematischer Berechnungen nach der voraussichtlichen Höhe der Leistung und der bislang erzielten oder erwarteten Rendite der Kapitalanlagen. Sie sind also variabel. Bei Defined-Contribution-Plänen ist hingegen lediglich die Höhe des Beitrages fest definiert, während die resultierende Renten- oder Kapitalleistung in ihrer Höhe unbestimmt ist.

Pensionsgeschäft
Geschäft, bei dem der Pensionsgeber Vermögensgegenstände wie z.B. Wechsel, Forderungen oder Wertpapiere gegen Zahlung eines Geldbetrages auf einen Pensionsnehmer mit der Vereinbarung überträgt, daß der Pensionsgeber verpflichtet oder auch berechtigt ist, die Vermögensgegenstände zu einem bestimmten oder noch zu bestimmenden Zeitpunkt zurückzuübertragen. Meist Leihegeschäft in festverzinslichen Wertpapieren über einen festgelegten Zeitraum. Alle anfallenden Erträge innerhalb des Pensionszeitraumes verbleiben beim Pensionsnehmer. Die vereinbarte Verzinsung ergibt sich aus den während der Pensionsdauer an den Pensionsnehmer fließenden Zinserträgen zuzüglich oder abzüglich der Differenz zwischen Verkaufspreis und Rücknahmepreis. Letzterer wird bei Abschluß des Pensionsgeschäfts fixiert. Wirtschaftlicher Eigentümer bleibt der Pensionsgeber, was insbesondere steuerliche Auswirkungen hat. Ein Pensionsgeschäft wird oftmals zum Zwecke der Verbilligung des Einstandskurses einem vordatierten Geschäft vorgeschaltet.

Performance
Bedeutet soviel wie Leistung. Bezeichnet die Wertentwicklung eines Wertpapiers; wird meist auf eine bestimmte Referenzperiode, z.B. 1 Jahr, bezogen und in Prozent vom Einstiegskurs ausgedrückt (s. auch Rendite).

PEX
Index, der auf Basis von 30 synthetischen Pfandbriefanleihen mit Laufzeiten von 1 bis 10 Jahren berechnet wird.

Persönliche Geheimzahl
s. Geheimzahl

Pfandbrief
Festverzinsliches Wertpapier (Schuldverschreibung) einer privaten Hypothekenbank, Schiffspfandbriefbank oder eines öffentlich-rechtlichen Kreditinstituts, durch dessen Ausgabe sie sich Kapital verschafft. Das Kapital wird gegen die Bestellung von Hypotheken als Darlehen, insbesondere für den Wohnungsbau, vergeben. Der Pfandbrief gewährt keine Rechte am belasteten Grundstück, sondern verbrieft die Forderung gegen die Bank. Ein Kündigungsrecht des Gläubigers besteht nicht. Die ausgebenden Institute bestimmt der Gesetzgeber. Die emittierten Pfandbriefe müssen stets in gleicher Höhe durch Hypotheken mit mindestens gleichem Zinsertrag abgesichert sein. Diese Forderung wird durch Treuhänder überprüft. Pfandbriefe sind mündelsicher, deckungsstockfähig und lombardfähig.

Pflichtblatt
Jede Börse hat eine Zeitung als Pflichtblatt. Diese wird von der Zulassungsstelle der Börsen bestimmt. Die Wertpapier-Emittenten müssen in der Zeitung alle vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentlichen, zum Beispiel:

Siehe auch Publizität; Kursblatt.

Physical Delivery
s. Physische Lieferung

Physische Lieferung
Im Gegensatz zu Barausgleich: Falls in den Optionsbedingungen so festgelegt, erhält der Inhaber des Call-Optionsscheins bei Ausübung den Bezugswert im allgemeinen als Depotgutschrift zum festgelegten Preis (Basispreis). Der Inhaber des Put-Optionsscheins kann den Bezugswert bei Ausübung zum festgelegten Preis (Basispreis) verkaufen.

PIN
Personal Identification Number = Persönliche Geheimzahl

Plazierung
Der Verkauf (Unterbringung) von Wertpapieren in der Öffentlichkeit. Je mehr Käufer eine Emission erwerben, desto besser die Plazierung. Die breite Streuung soll die Gefahr eines Kurssturzes durch plötzliche Mengenverkäufe an der Börse verringern.

Plazierungsverfahren
Verfahren zur Unterbringung (Plazierung) von Wertpapieren. Zu den wichtigsten Plazierungsverfahren gehören u.a. Bookbuilding, Festpreisverfahren, Privatplazierung, Tenderverfahren, etc.

Plusankündigung (+)
Kurszusatz im vorbörslichen, börslichen oder nachbörslichen Handel, der eine Veränderung des Wertpapierkurses nach oben um mindestens 5% bei Aktien, Wandelanleihen, Optionsanleihen und Optionsscheinen signalisiert; bei Doppelplusankündigung (++) um mindestens 10%. Gegensatz: Minusankündigung

Point of Sale (POS)
Mit POS wird der Abwicklungspunkt der Kauf- und Verkaufstransaktionen im Handel von Waren und Dienstleistungen bezeichnet. Weiter gefaßt steht POS für die bargeldlose und schecklose elektronische Zahlung mit ec-Karte oder Bankkundenkarte an elektronischen Kassen. Im Rahmen von Electronic Cash sind diese Zahlungen, bei denen auch die persönliche Geheimzahl einzusetzen ist, garantiert. Eine Garantie entfällt, wenn auf die Eingabe der Geheimzahl verzichtet wird. In diesen Fällen erteilt der Karteninhaber mit seiner Unterschrift auf dem Kassenbeleg eine Einzugsermächtigung. Die hieraus resultierende Lastschrift kann unbezahlt zurückgegeben werden.

Portefeuille
Auch: Portfolio. Teil oder Gesamtheit der Anlage in Wertpapieren, die ein Kunde oder ein Unternehmen besitzt (Wertpapierbestand). Ein Portefeuille dient primär dem Zweck der Risikostreuung.

POS
Abk. für Point of Sale

Post-Trading-Periode
Nachhandelsphase in Xetra. In dieser Zeit besteht die Möglichkeit, Geschäfte zu bearbeiten, bevor sie zur elektronischen Abwicklung weitergeleitet werden.

POZ
Point of Sale (POS) ohne Zahlungsgarantie. Offizielles, gemeinsames POS-Verfahren des deutschen Kreditgewerbes neben Electronic Cash. Beim POZ-Verfahren wird ab einem bestimmten Betrag beim Zahlungsvorgang elektronisch eine eventuelle Kartensperre geprüft. Im Falle einer Lastschriftrückgabe mangels Deckung oder bei Kundenwiderspruch erhält der Zahlungsempfänger die Anschrift des Karteninhabers.

Präsenzbörse
Klassischer Börsenhandel, der nach wie vor bei physischer Anwesenheit der Marktteilnehmer auf dem Börsenparkett stattfindet. In Deutschland und den USA ist der Börsenhandel überwiegend nach dem Prinzip der Präsenzbörse organisiert. Dabei treffen die Marktteilnehmer täglich zu den festgesetzten Börsenhandelszeiten an der Börse aufeinander und führen Kundenorders bzw. Eigengeschäfte in Form von persönlich ausgehandelten Kontrakten mit abschlußbereiten Kontrahenten bzw. deren Vertretern aus. Zur Rechtswirksamkeit eines Geschäftes zwischen den Marktteilnehmern genügt regelmäßig nach den Börsenusancen das "gesprochene Wort".

Primärmarkt
Auch: Emissionsmarkt. Markt für die Emission von Wertpapieren. Gegensatz: Sekundärmarkt.

Prime Rate
Die Prime Rate ist jener Zinssatz, den die großen amerikanischen Banken für kurzfristige Kredite an allererste Industriekunden berechnen. Sie stellt eine Art Leitzins dar, auf dem das gesamte Gefüge der Sollzinsen aufgebaut ist. Als Zinssatz für Kredite an beste Kunden ist der Ausdruck Prime Rate inzwischen auch in Deutschland gebräuchlich.

Privatplazierung
Gehört eigentlich nicht zum Emissionsgeschäft, da die Wertpapiere nicht öffentlich angeboten werden. Bei der Privatplazierung hat die Emissionsbank die Aufgabe, Großinvestoren, wie institutionelle Anleger oder Kapitalanlagegesellschaften anzusprechen und bei diesen große Teile (Tranchen) der Emission zu plazieren. Der Vorteil der Privatplazierung liegt in der Vermeidung von Kosten für die Prospekterstellung und Börseneinführung und ermöglicht eine schnelle Mittelaufnahme, da bei der Privatplazierung kein Börsenvorprüfungsverfahren und Börsenzulassungsverfahren und keine gesetzlichen Fristen eingehalten werden müssen.

Produktenbörse
s. Börsenarten

Projektfinanzierung
Die Projektfinanzierung ("Project finance") ist eine Form der Kreditgewährung, bei der die Verzinsung und Rückzahlung der Mittel weitgehend oder auch ausschließlich aus den Erträgen des betreffenden Investitionsprojekts erfolgen.

Prospekt
s. Börsenprospekt

Prospekthaftung
Sind in einem Prospekt, aufgrund dessen Wertpapiere zum Börsenhandel zugelassen sind, Angaben, welche für die Beurteilung des Wertes erheblich sind, unrichtig, so haften diejenigen, welche den Prospekt erlassen haben, wenn sie die Unrichtigkeit gekannt haben oder ohne grobes Verschulden hätten kennen müssen. Das gleiche gilt, wenn der Prospekt infolge der Fortlassung wesentlicher Tatsachen unvollständig ist. Die Ersatzpflicht erstreckt sich nur auf diejenigen Stücke, welche aufgrund des Prospekts zugelassen sind. Die Ersatzpflicht ist ausgeschlossen, wenn der Besitzer des Papiers die Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit der Angaben des Prospekts bei dem Erwerb kannte. Der Ersatzanspruch verjährt in fünf Jahren seit der Zulassung der Wertpapiere (§§ 45 - 49 BörsG).

Prozentnotierung
Im Gegensatz zur Stücknotierung eine in Prozent vom Nominalwert des Wertpapiers ausgedrückte Kursangabe, wie sie z. B. für Anleihen üblich ist. Sie gilt z.B. noch für Notierungen an den spanischen Börsen.

Publizität
Aktiengesellschaften sind gesetzlich verpflichtet, vorgeschriebene Informationen über das Unternehmen zu veröffentlichen. In der Regel geben Aktiengesellschaften zusätzlich und freiwillig Informationen an die Öffentlichkeit (Forschung, Entwicklung, Abschlüsse, Erträge, Vermögensbildung, Käufe und Verkäufe, Investitionen usw.), um eine breite Vertrauensbasis vor allem gegenüber den Aktionären zu schaffen.

Publizitätspflicht
Unternehmen, die ihre Aktien an einer Börse handeln lassen wollen, unterwerfen sich damit einer besonderen Verpflichtung zur regelmäßigen Bekanntgabe von Informationen über die Entwicklung ihrer Geschäfte. Die Art und der Umfang dieser Publizitätspflicht richten sich nach den Bestimmungen, die für die verschiedenen Marktsegmente der Börse (Amtlicher Handel, Geregelter Markt usw.) erlassen worden sind. Kommen die Unternehmen dieser Verpflichtung nicht oder in ungenügendem Ausmaß nach, kann die Kursfeststellung auf Betreiben des Zulassungsausschusses ausgesetzt bzw. die Zulassung zum Handel zurück-gezogen werden.

Put option (Verkaufsoption)
Begriff aus dem Optionsgeschäft. Ein Optionskontrakt, der den Käufer berechtigt, eine bestimmte Anzahl zugrundeliegender Basiswerte zu einem festgelegten Kurs bis zu einem bestimmten oder an einem bestimmten Zeitpunkt zu verkaufen (physische Lieferung) oder die Differenz zwischen dem Ausübungspreis der Option und dem Tagesendbewertungskurs (Settlementpreis) des Basiswertes bis zu einem festgesetzten Datum zu erhalten (Barausgleich). Gegensatz: Call Option.