Factoring
Laufender Ankauf kurzfristiger Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine sogenannte Factoring-Gesellschaft. Factoring dient dabei als eine Finanzierungsform, durch die sich Unternehmen Liquidität beschaffen können. Dazu tritt ein Unternehmen oder ein Kunde Forderungen aus Warenlieferungen an diese Factoring-Gesellschaft ab, und erhält daraufhin eine Bevorschussung des Forderungsbetrages.

Fair Value
Bei einem Optionsschein stellt der Fair Value den auf effizienten Märkten unter Einbeziehung aller preisbeein-flussenden Faktoren ermittelten Preis dar, der keine Differenzgewinne durch Arbitrage zuläßt. Man kann dementspre-chend eine Klassifizierung in fair bewertete, unter- und überbewertete Options-scheine vornehmen. Es gibt verschiedene Modelle zur Errechnung eines Fair Value.

Falsifikate
Fälschung. Speziell gefälschte Banknoten und Wertpapiere.

FBF
Abk. für Fördergesellschaft für Börsen und Finanzmärkte in Mittel- und Osteuropa mbH (FBF)

Feinsteuerungsoperation
Unregelmäßige, von der Europäischen Zentralbank durchgeführte Offenmarktoperation, die hauptsächlich darauf abzielt, unerwartete Liquiditätsschwankungen am Markt auszugleichen.

Festgeld
Vorübergehend freie Geldbeträge, die für mindestens 30 Tage auf einem sogenannten Termingeldkonto bei einer Bank angelegt werden, um einen höheren Zinsertrag zu erzielen. Die Fälligkeit des Festgeldes wird bei Abschluß festgelegt. Der Zinssatz hängt von der Höhe der Einlage, von der vereinbarten Laufzeit des Festgeldes sowie vom allgemeinen Marktzinsniveau ab. Neben dem Festgeld gehört auch das Kündigungsgeld zu den Termineinlagen.

Festpreisverfahren
Plazierungsverfahren (Plazierung), bei dem der Verkaufspreis der Aktien zu Beginn der Verkaufsfrist festgelegt wird. Die Preisfestlegung basiert auf einer fundamentalen Unternehmensanalyse und -bewertung unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Börsenbewertung vergleichbarer Unternehmen sowie der allgemeinen Marktverfassung.

Festverzinsliche Wertpapiere
Begriff für alle Wertpapiere, die während ihrer gesamten Laufzeit einen unveränderlichen Zinssatz haben. Dazu zählen z. B.: Anleihen, Kommunalobligationen und Pfandbriefe. Im Gegensatz dazu stehen Dividendenwerte (Aktien), bei denen Erträge von Jahr zu Jahr unterschiedlich ausfallen (können) oder Investmentzertifikate, deren Erträge ebenfalls schwanken. Festverzinsliche Wertpapiere werden auch als Rentenwerte bezeichnet.

FIBOR
Abk. für Frankfurt Interbank Offered Rate

Finanzierungsschätze
Daueremissionen des Bundes mit Laufzeiten von ca. 12 und ca. 24 Monaten. Finanzierungsschätze werden als Diskontpapiere emittiert, d.h. bei ihrer Ausgabe wird der Nennwert mit dem jeweiligen Verkaufszinssatz abgezinst. Erwerbsberechtigt ist jedermann mit Ausnahme von Kreditinstituten. Die Anlage in diesen Papieren ist auf einen Höchstbetrag von DM 500.000,-- je Person und Geschäftstag begrenzt. Die Mindeststückelung beträgt DM 1.000. Finanzierungsschätze werden aufgrund ihrer kurzen Laufzeit nicht in den Börsenhandel eingeführt. Sie können auch nicht vorzeitig zurückgegeben werden.

Fiona-Swap-Markt
Swap-Markt, der variable Tagesgeldzinsen gegen feste Terminsätze tauscht und auf dem Frankfurt-Interbank-Overnight Average Index, einem indikativen FIBOR-Satz für Tagesgeld, beruht. Die Laufzeit der Geschäfte liegt zwischen zwei Tagen und zwölf Monaten. Die Swaps werden zur Feinsteuerung der Zinsänderungsrisiken im Geldmarktbereich eingesetzt.

First Stage Finanzierung
Investitionen in ein Unternehmen in einem sehr frühen Stadium der Unternehmensentwicklung. Mit Finanzierungen in dieser Phase wird die konzeptionelle Entwicklung eines Unternehmens bis hin zum Start der Produktion und Vermarktung unterstützt.

Fixing
Ermittlung und Notierung von Börsen- oder Marktpreisen; Kursfeststellung, Börsennotierung.

Floating Rate Notes
Anleihen mit variablem Zinssatz, der in der Regel alle drei oder sechs Monate auf der Basis der kurzfristigen Euro-Marktzinsen (LIBOR oder FIBOR) neu festgesetzt wird.

Floor
Der Zinsfloor ist das Gegenstück zum Cap. Dem Floor-Käufer wird gegen Zahlung einer Prämie eine festgelegte Zinsuntergrenze (Strike) garantiert. Fällt der Marktzins an den einzelnen Zinsfestlegungszeitpunkten für die nächste Zinsperiode unter diese Grenze, so zahlt der Floor-Verkäufer automatisch den Differenzbetrag.

FOB
Abk. für Free on board (wörtlich: frei an Bord). FOB ist eine Möglichkeit, im Rahmen des internationalen Warenhandels den Kosten- und Gefahrenanteil zwischen Importeur und Exporteur im Rahmen der sogenannten Incoterms aufzuteilen. Bei FOB findet dabei der Kosten- und Gefahrenübergang zwischen Exporteur und Importeur statt, wenn die Handelsware auf Bord des Schiffes im Verschiffungshafen angekommen ist. FOB ist neben CIF die gängigste Aufteilung im Rahmen von Dokumentenakkreditiven im internationalen Handelsverkehr.

Fonds
Die von einer Investmentgesellschaft verwalteten Sondervermögen, die in Immobilien, Wertpapieren o.ä. angelegt sind.

Fonds-Leasingfinanzierung
Die Fonds-Leasing-Konzeption ist die Kombination eines Leasingvertrages mit der Einbindung von privatem oder gewerblichem Anlagekapital. Aufgrund steuerlicher Aspekte ist der Anleger mit einer Verzinsung seines Kapitals einverstanden, die unter dem allgemeinen Kapitalmarktniveau liegt und eine günstige Leasingrate ermöglicht.

Fördergesellschaft für Börsen und Finanzmärkte in Mittel- und Osteuropa mbH (FBF)
Als Bestandteil der Gruppe Deutsche Börse AG beschäftigt sich die FBF schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von Börsen- und Kapitalmarktstrukturen in den sog. Förderstaaten Mittel- und Osteuropas.

Forderungsabtretung (Zession)
Vertragliche Übertragung einer Forderung vom Gläubiger auf einen Dritten. Der neue Gläubiger (Zessionar) tritt dabei an die Stelle des alten (Zedent). Im Bankgeschäft wird die Forderungsabtretung häufig zur Sicherung von Krediten verwendet.

Forfaitierung
Die Forfaitierung ist eine Finanzierungsform, bei der später fällig werdende Forderungen (i. d. R. aus Exportgeschäften) regreßlos an eine Bank oder Finanzinstitution verkauft werden. Dabei bedeutet "à forfait", daß der Forfaiteur die wirtschaftlichen und politischen Risiken ohne Rückgriff (Regreß) auf den Exporteur übernimmt. Der Verkäufer haftet nur für den ordnungsgemäßen Bestand der Forderung. Mit der Forfaitierung wird eine sofortige Mobilisierung des eingeräumten Zahlungszieles erreicht, was zu Liquiditätsverbesserung (Liquidität) und Bilanzentlastung führt. Die Forderungen sind üblicherweise durch Wechsel verkörpert und durch Avale, Garantien oder Akkreditive erstklassiger Banken im Lande des Importeurs besichert.

Fortlaufende Notierung
s. Variable Notierung

Forward Rate Agreement (FRA)
(Future Rate Agreement). Außerbörslicher Zinsterminkontrakt. Zwischen den Vertragspartnern wird ein Zinssatz unter Festlegung der Währung, des Nominalbetrages und einer Referenzperiode vereinbart. Die Differenz zwischen dem vereinbarten und dem am Fälligkeitstag gültigen Zinssatz wird zwischen den Partnern verrechnet.

FRA
Abk. für Forward Rate Agreement.

Frankfurt Interbank Offered Rate (FIBOR)
Bezeichnung für einen am Frankfurter Bankplatz ermittelten Zinssatz, zu dem Banken bereit sind, bei anderen Banken DM-Gelder für die Dauer von 3 - 6 Monaten als Festgelder oder Termingelder anzulegen (Interbanken-Zinssatz); LIBOR.

Frankfurter Wertpapierbörse (FWB)
Entstand im 16. Jh. aus der Frankfurter Messe. Die FWB war lange Zeit die führende deutsche Wertpapierbörse, bis nach dem Krieg 1870/71 Berlin das Übergewicht bekam. Nach dem 2. Weltkrieg löste die FWB die Berliner Börse ab. Die FWB dient dem Abschluß von Handelsgeschäften in Wertpapieren, Zahlungsmitteln aller Art, Rechnungseinheiten und Edelmetallen. Träger der Börse ist die Deutsche Börse AG, Frankfurt am Main. Die Aufsicht über die FWB übt die zuständige oberste Landesbehörde des Landes Hessen aus (Börsenaufsichtsbehörde).

Free Float
Als Free Float bezeichnet man den Anteil der Aktien einer Aktiengesellschaft, die nicht in festem Besitz sind, gemessen an der Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien.

Freistellungsauftrag (für Kapitalerträge)
Hat zur Folge, daß Kapitalerträge bis zur Höhe von DM 6.000,--, bei zusammen veranlagten Ehegatten bis DM 12.000,--, ohne Abzug von 30 % Zinsabschlag (Zinsabschlagsteuer) gutgeschrieben werden. Bei Dividenden und ähnlichen Kapitalerträgen erfolgt - bei ausreichendem Freibetrag - eine Erstattung der Kapitalertragsteuer und Körperschaftsteuer. Der Freistellungsauftrag wird meist bei dem kontoführenden Kreditinstitut gestellt.

Freiverkehr
Handel in Wertpapieren, die nicht zum amtlichen Börsenhandel zugelassen oder in den Geregelten Markt einbezogen sind. Zur Einbeziehung in den Freiverkehr müssen Wertpapiere bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Die Anforderungen an die Qualität der Wertpapiere bleiben jedoch hinter den zum Amtlichen Handel sowie zum Geregelten Markt zugelassenen Börsenpapieren zurück. Bei Börsenaufträgen für Freiverkehrswerte besteht kein Anspruch auf Ausführung.

Fungibel
Bedeutet vertretbar. Fungibilien sind Sachen, die nach Maß, Zahl oder Gewicht bestimmbar und daher auswechselbar sind. An den Börsen können nur fungible Waren oder Werte gehandelt werden, d. h. sie sind untereinander vertretbar, gegenseitig austauschbar, z. B. Geldscheine; ein 50-Mark-Schein ist gegen jeden anderen austauschbar. Waren können durch Typisierung fungibel gemacht werden.

Futures
Hinsichtlich Menge, Qualität und Liefertermin standardisierte Terminkontrakte, bei welchen zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt ein dem Geld- und Kapital-, Edelmetall- oder Devisenmarkt zugehöriges Handelsobjekt zum börsenmäßig festgesetzten Kurs zu liefern bzw. abzunehmen ist. Häufig ist bei derartigen Kontrakten (beispielsweise Terminkontrakten auf Basis von Aktienindizes) zur Erfüllung der bestehenden Verpflichtung (anstelle einer körperlichen Wertpapierlieferung oder -abnahme) eine Ausgleichszahlung zu leisten.

FWB
Abk. für Frankfurter Wertpapierbörse